Donnerstag, 3. Januar 2013

Der standhafte Zinnsoldat


Im Descent-Universum gibt es neben den vielen Plastikfiguren auch einige, die aus Zinn gefertigt sind. Die sehen nicht nur sehr hübsch aus, sie verursachen auch das eine oder andere Problem…




15 Stück sind es, um genau zu sein. 15 Figuren aus Zinn kann man für 2 Erweiterungen einzeln und um gar nicht wenig Geld kaufen. Aber weil die Zinn-Monster um einiges mehr hermachen als deren Kartonplättchen-Zwillinge in der Spieleschachtel, hab ich das Geld gerne investiert.

Wenn man die Figuren auspackt, kommt man schnell drauf, daß die anfangs bei weiten nicht so standhaft sind, wie der Soldat im Märchen. Es wird zwar ein Standfuß aus Kunststoff mitgeliefert, der ist aber in vielen Fällen eher für die Fische. Der Teil der Figuren, der in den Standfuß geschoben werden soll ist oftmals verbogen und paßt daher nicht rein. Manchmal ist er einfach auch zu lange und paßt daher nicht rein. Manche der Figuren haben so ein Teil gar nicht, das nicht passen könnte. Und die Teile, die passen, halten natürlich nicht.
Kurz gesagt, das standhafte Zinnsoldatenmonster steht nicht von alleine – Man muß ihm das stehen erst mit etwas Geduld, einigem Werkzeug und gutem Klebstoff beibringen.

Eine Feile und eine kleine Zange, mit der man überschüssiges Zinn abzwicken kann, sind 2 Dinge, die hier lebensnotwendig sind. Ich hab also zuerst damit begonnen, die Teile, die nicht passen, passend zumachen. Mit etwas Geduld ist das aber recht bald erledigt. Und wenn es erledigt ist, kann man sich um ein anderes Problem kümmern.

Die meisten Zinnfiguren werden in einem Stück ausgeliefert. Einige von Ihnen sind aber zu groß, um sie in die deutlich zu klein bemessene Normverpackung zu bekommen. Also werden sie in 2 oder mehreren Einzelteilen geliefert. „Thaadd the Destroyer“ beispielsweise ist armamputiert. Der linke Arm mit der gefährlichen schweren Kette und der Eisenkugel muß erst im Operationssaal mit dem Rest des Körpers verbunden werden, damit er nicht daherkommt wie ein schwer verwundeter Kriegsveteran. Abgesehen davon, daß es etwas dauert, bis man sieht, wie der Arm eigentlich dran gehört, hat Zinn natürlich keinerlei Steckvorrichtung. Man kann die Teile nicht wie bei Kunststofffiguren einfach zusammenstecken. Die Herausforderung besteht also darin, eine geeignete Methode zu finden, die Teile dauerhaft fest miteinander zu verbinden. Bei „Kratz the Pague“ ist diese Herausforderung eine wirklich große, da sein einzeln mitgelieferter Schwanz eine ganz minimale Auflagefläche hat. Die zu befestigen ist ein Kunststück.

  
Im Wesentlichen gibt es dafür 2 Möglichkeiten: Löten oder Kleben. Mir persönlich war Löten viel zu heikel. Man muß schon sehr geübt darin sein und wirklich gut mit einem Lötkolben umgehen können, damit aus der Zinnfigur beim Versuch, sie zusammenzusetzen kein unansehnlicher Klumpen wird. Aber wenn man dem Internet glauben darf, gab es in diese Richtung schon einige erfolgreich verlaufene Versuche. Ich hab mich trotzdem fürs Kleben entschieden. Letztlich aus deshalb, weil die Figuren ja alle auf ihre Standfüße geklebt werden müssen – da ist löten ja nicht möglich.

Die große Frage war nun: Welcher Kleber ist dafür geeignet. Man braucht ja einen Klebstoff, der nicht nur für Metall, sonder gleichermaßen auch für Kunststoff geeignet ist. Hier gehen die Meinungen im Netz ganz weit auseinander. Beispielsweise findet man Empfehlungen für Spezialkleber, die im Gamesworkshop erhältlich sind. Andere Leute wieder verteufeln genau diesen Kleber, weil er angeblich einfach nicht hält. Eine wirklich eindeutige Richtung zu einem Produkt ist nicht erkennbar. Man ist also beim Kauf auf etwas Glück angewiesen. Und ich hatte Gott sei Dank dieses Glück. Ich hab mich für diesen 2-Komponenten-Kleber hier entschieden:



Ich muß sagen, ich habe damit nur positive Erfahrungen gemacht. Er ist einigermaßen angenehm zu verarbeiten und hält aus meiner Sicht wirklich gut. Die Figuren waren also recht bald in einem Zustand, in dem sie auch bemalt werden können. Einzig der bereits vorhin erwähnte „Kratz the Plague“ hat sich etwas geziert. Den Schwanz muß man wirklich lange sehr ruhig festhalten, bis der Klebstoff soweit getrocknet ist, daß er hält. Das hat bei mir erst beim zweiten Versuch funktioniert.

Das Bemalen selbst ist dann kein Problem mehr. Grundierung und Farben halten auf Zinn genauso gut wie auf Plastik. Nur für den Standfuß mußte ich mir was einfallen lassen. Da der anders aussieht als bei den Plastikfiguren und in der Mitte auch diesen Schlitz hat, hab ich mich entschlossen, sie ähnlich zu verzieren, wie die Bodenplatten des Dungeons. Dafür hab ich Sand und künstliches Moos verwendet.





Die ersten 4 Figuren sind mal fertig, der Rest folgt im Laufe dieses Winters. Eine besondere Figur ist der Riesenkrake, der aus 6 einzelnen Teilen besteht, die jeweils auf einem eigenen Standfuß befestigt sind. Da es so aussehen soll, als würde der Krake gerade aus dem Wasser tauchen, muß ich mir da noch etwas einfallen lassen. Was genau, werde ich Euch wissen lassen, wenn es soweit ist.



Die Fotos sind leider derzeit nicht umwerfend. Ich habe vorübergehend keinen Fotoapparat und muß mit meiner Handykamera vorlieb nehmen – und die hat viel Potential nach oben…



2 Kommentare:

  1. Hi, hübsche Sache das alles.

    Was die Sache mit den "Wasserbases" angeht, ich habe Bastelkleber 1:1 mit Wasser gemischt und darin Watte eingeweicht. Diese dann aufs Base, mit Zahnstocher und Pinzette in Form gebracht, anmalen, fertig.
    Hier ein Link zu Bildern davon im Heidelberger Forum
    http://forum.hds-fantasy.de/viewtopic.php?f=10&t=73&start=290

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  2. Das mit der Watte ist eine super Idee - scheint gut zu funktionieren - Danke für den Tipp!

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