Im Descent-Universum gibt es neben den vielen Plastikfiguren auch einige, die aus Zinn gefertigt sind. Die sehen nicht nur sehr hübsch aus, sie verursachen auch das eine oder andere Problem…
15 Stück sind es, um genau zu
sein. 15 Figuren aus Zinn kann man für 2 Erweiterungen einzeln und um gar nicht
wenig Geld kaufen. Aber weil die Zinn-Monster um einiges mehr hermachen als
deren Kartonplättchen-Zwillinge in der Spieleschachtel, hab ich das Geld gerne
investiert.
Wenn man die Figuren auspackt,
kommt man schnell drauf, daß die anfangs bei weiten nicht so standhaft sind,
wie der Soldat im Märchen. Es wird zwar ein Standfuß aus Kunststoff
mitgeliefert, der ist aber in vielen Fällen eher für die Fische. Der Teil der
Figuren, der in den Standfuß geschoben werden soll ist oftmals verbogen und
paßt daher nicht rein. Manchmal ist er einfach auch zu lange und paßt daher
nicht rein. Manche der Figuren haben so ein Teil gar nicht, das nicht passen
könnte. Und die Teile, die passen, halten natürlich nicht.
Kurz gesagt, das standhafte
Zinnsoldatenmonster steht nicht von alleine – Man muß ihm das stehen erst mit
etwas Geduld, einigem Werkzeug und gutem Klebstoff beibringen.
Eine Feile und eine kleine
Zange, mit der man überschüssiges Zinn abzwicken kann, sind 2 Dinge, die hier
lebensnotwendig sind. Ich hab also zuerst damit begonnen, die Teile, die nicht
passen, passend zumachen. Mit etwas Geduld ist das aber recht bald erledigt.
Und wenn es erledigt ist, kann man sich um ein anderes Problem kümmern.
Die meisten Zinnfiguren werden
in einem Stück ausgeliefert. Einige von Ihnen sind aber zu groß, um sie in die deutlich
zu klein bemessene Normverpackung zu bekommen. Also werden sie in 2 oder
mehreren Einzelteilen geliefert. „Thaadd the Destroyer“ beispielsweise ist
armamputiert. Der linke Arm mit der gefährlichen schweren Kette und der
Eisenkugel muß erst im Operationssaal mit dem Rest des Körpers verbunden
werden, damit er nicht daherkommt wie ein schwer verwundeter Kriegsveteran.
Abgesehen davon, daß es etwas dauert, bis man sieht, wie der Arm eigentlich
dran gehört, hat Zinn natürlich keinerlei Steckvorrichtung. Man kann die Teile
nicht wie bei Kunststofffiguren einfach zusammenstecken. Die Herausforderung
besteht also darin, eine geeignete Methode zu finden, die Teile dauerhaft fest
miteinander zu verbinden. Bei „Kratz the Pague“ ist diese Herausforderung eine
wirklich große, da sein einzeln mitgelieferter Schwanz eine ganz minimale
Auflagefläche hat. Die zu befestigen ist ein Kunststück.
Die große Frage war nun:
Welcher Kleber ist dafür geeignet. Man braucht ja einen Klebstoff, der nicht
nur für Metall, sonder gleichermaßen auch für Kunststoff geeignet ist. Hier
gehen die Meinungen im Netz ganz weit auseinander. Beispielsweise findet man
Empfehlungen für Spezialkleber, die im Gamesworkshop erhältlich sind. Andere
Leute wieder verteufeln genau diesen Kleber, weil er angeblich einfach nicht
hält. Eine wirklich eindeutige Richtung zu einem Produkt ist nicht erkennbar.
Man ist also beim Kauf auf etwas Glück angewiesen. Und ich hatte Gott sei Dank
dieses Glück. Ich hab mich für diesen 2-Komponenten-Kleber hier entschieden:
Ich muß sagen, ich habe damit
nur positive Erfahrungen gemacht. Er ist einigermaßen angenehm zu verarbeiten
und hält aus meiner Sicht wirklich gut. Die Figuren waren also recht bald in
einem Zustand, in dem sie auch bemalt werden können. Einzig der bereits vorhin
erwähnte „Kratz the Plague“ hat sich etwas geziert. Den Schwanz muß man
wirklich lange sehr ruhig festhalten, bis der Klebstoff soweit getrocknet ist,
daß er hält. Das hat bei mir erst beim zweiten Versuch funktioniert.
Das Bemalen selbst ist dann
kein Problem mehr. Grundierung und Farben halten auf Zinn genauso gut wie auf
Plastik. Nur für den Standfuß mußte ich mir was einfallen lassen. Da der anders
aussieht als bei den Plastikfiguren und in der Mitte auch diesen Schlitz hat,
hab ich mich entschlossen, sie ähnlich zu verzieren, wie die Bodenplatten des
Dungeons. Dafür hab ich Sand und künstliches Moos verwendet.
Die ersten 4 Figuren sind mal
fertig, der Rest folgt im Laufe dieses Winters. Eine besondere Figur ist der
Riesenkrake, der aus 6 einzelnen Teilen besteht, die jeweils auf einem eigenen
Standfuß befestigt sind. Da es so aussehen soll, als würde der Krake gerade aus
dem Wasser tauchen, muß ich mir da noch etwas einfallen lassen. Was genau,
werde ich Euch wissen lassen, wenn es soweit ist.
Die Fotos sind leider derzeit nicht
umwerfend. Ich habe vorübergehend keinen Fotoapparat und muß mit meiner
Handykamera vorlieb nehmen – und die hat viel Potential nach oben…
Hi, hübsche Sache das alles.
AntwortenLöschenWas die Sache mit den "Wasserbases" angeht, ich habe Bastelkleber 1:1 mit Wasser gemischt und darin Watte eingeweicht. Diese dann aufs Base, mit Zahnstocher und Pinzette in Form gebracht, anmalen, fertig.
Hier ein Link zu Bildern davon im Heidelberger Forum
http://forum.hds-fantasy.de/viewtopic.php?f=10&t=73&start=290
Das mit der Watte ist eine super Idee - scheint gut zu funktionieren - Danke für den Tipp!
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