Dienstag, 6. April 2010

Bemalen alleine reicht nicht! / Die Odyssee

Einen fertig gebastelten Dungeon zu Bemalen ist unverzichtbar. Damit er aber wirklich gut aussieht, gibt’s noch ein paar zusätzliche Möglichkeiten – und Probleme.


Momentan passiert folgendes in folgender Reihenfolge:
  • Gips anrühren
  • Gips in Gussformen gießen
  • Sich eine halbe Stunde gedulden
  • Getrocknete Teile aus der Gussform holen
  • Gussformen reinigen
  • Teile richtig zusammensetzen
  • Kork schneiden
  • Teile auf Kork kleben
  • Von vorne beginnen
Das Ganze wiederholt sich mal so 30 – 40-mal, bis man alle Teile beieinander hat. Langsam aber sicher komplettiert sich der Dungeon. Die Bodenplatten sind inzwischen alle vorhanden, ein paar zusätzliche Teile, wie Stufen, Türen, Geröllhaufen sind auch schon hergestellt, ein paar spezielle Dinge wie Brücken und ein Thron fehlen noch.

Das Projekt ist aber soweit gediegen, daß ich mir Gedanken über die Gestaltung der Teile machen kann. Zu diesem Zwecke war ich heute beim Künstlerbedarfshändler meines Vertrauens und hab Farbe und Pinsel gekauft.

Damit der Titel des Artikels aber Sinn macht, hab ich noch ein paar interessante Dinge im Internet erstanden. Was für die Dekoration von Modelleisenbahnen und die dazugehörenden Landschaften gut ist, ist gerade gut genug für meinen Dungeon. Moosbewachsene Steine, Sand- und Schotterwege, Wasser – all das kann schon mal in einem Dungeon vorkommen. All das wird auch im Netz verkauft. Somit bin ich jetzt mit diversem Dekomaterial ausgestattet, das nach der Bemalung zum Einsatz kommen wird.

Überhaupt kann man ja bekanntlich beinahe alles im Netz kaufen. Für die Materialien zur Herstellung des Dungeons musste ich das Haus fast nicht verlassen. Aber eben nur fast. Oft scheitert man dann an den kleinsten Dingen, mit denen man überhaupt nicht rechnet. Das Problem waren die Brückenseile, die aus einem Material gebastelt werden, daß in der Anleitung als „Elastic Cord“ bezeichnet wird und so aussieht:

Nicht wahnsinnig spektakulär, sollte man meinen. Der nette Herr aus Amerika (der mit den Gussformen) verweist in der Bauanleitung auf einen amerikanischen Wall-Mart Store, wo es die Dinger um ca. 1 USD zu kaufen gibt. Im fortschrittlichen Europa ist das aber nicht ganz so einfach.
Natürlich könnte ich die „Elastic Cord“ um einen günstigen Dollar bequem in Amerika bestellen, wären da nicht die vielen vielen Dollars an Versandkosten, mit denen ich mir die Schnur vergolden lassen könnte. Daher durchsuche ich das Netz nach eine näherliegenden Lösung und beginnen damit „Elastic Cord“ mal in „Elastische Kordel“ und „Elastische Schnur“ zu übersetzen. Damit werde ich sofort fündig – und zwar in diversen Shops für Bergsteiger- und Kletterausrüstung. Elastische Seile mit ein paar Zentimetern Durchmesser und vielen Metern Länge ist aber nicht unbedingt das, was ich suche. Auch mit Bungee-Seilen fange ich wenig an. Nach weiterer Erforschung des Internets stoße ich auf einen elastischen Faden, der in etwa so dünn ist, wie Nähseide – also das genaue Gegenteil der Kletterseile, aber genauso unbrauchbar. Ich bekomme das Gefühl, nach dem falschen Begriff zu suchen, hab aber keine Ahnung, wie ich eine elastische Schnur noch bezeichnen könnte, nachdem ich bereits ca. 15 verschiedene Ideen hatte.
Nach erfolgloser Suche beginne ich mir einzubilden, in einem Bastelgeschäft fündig zu werden und fahre zu einem in Meidling. Ergebnis: Fehlanzeige. Danach komme ich auf die glorreiche Idee, in ein Zubehörgeschäft zugehen, wo Unmengen an Nähseiden und anderen Schneider-Utensilien verkauft werden. Ergebnis: Fehlanzeige.
Zurück ins Netz. Nach weiteren Forschungen stoße ich auf den Begriff „Bastelgummi“. Was bitte soll ein Bastelgummi sein? Wie dämlich ist das denn? Bastellgummi – viel blöder kann man ein Ding, das aus 54% Polyester besteht, nicht bezeichnen. ABER: ich werde fündig und kann genau das, was ich haben will um 1,49 EUR bestellen. Versandkosten: 9,50 EUR. GEHT’S NOCH???
Die Suche im Netz scheitert endgültig, ich weigere mich, aufzugeben. Nach einem wertvollen Tipp meiner Mutter (gelernte Schneiderin – die wusste sofort, was ich meine), fahre ich zu einem Zubehörgeschäft auf der Breitenfurterstraße, das offenbar wesentlich besser ausgestattet ist, als das in Meidling. Dort werde ich nicht nur fündig, ich kann sogar zwischen 4 verschiedenen Durchmessern und mehreren Farben wählen. Ich zahle rund 2 EUR für 2 Meter „Rundgummi“, wie das dort bezeichnet wird, und bin zufrieden. Letzten Endes war die Lösung ja doch ganz einfach.


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